Deadeye

Foto: Juliane Schutz

Die Besetzung mit Gitarre, Schlagzeug und Hammond-Orgel ist seit langem überaus populär: Im Jazz ebenso wie im Pop- und Rock. Da gab es den mitreißenden Soul-Jazz, als Jimmy Smith oder Jack McDuff die Hammond-Orgel in den 1960er-Jahren wild fauchen ließen. Da gab es Larry Young, der im Trio Lifetime den Jazz mit dem Rock fusionierte. Da gab es Emerson, Lake & Palmer, die in den 1970ern mit ihrem Heavy-Rock weltweit die Konzerthallen füllte. Da gab es das Trio Medeski, Martin & Wood, das seit zweieinhalb Jahrzehnten mit ihrem wilden Jam-Jazz durch die Lande zieht – allerdings mit Bass-Gitarre anstelle der Gitarre. Und es gibt Deadeye mit Jonas Burgwinkel (Drums), Kit Downes (Hammond) und Reinier Baas (Gitarre). Dieses deutsch-niederländisch-britische Trio positioniert sich irgendwo im Nirgendwo dazwischen. Die drei Musiker lassen zum Beispiel die Haydays des Soul-Jazz anklingen, wechseln aber plötzlich zur urigen Folklore Großbritanniens. Oder sie spielen lärmigen Rock, rücken aber auf einmal einige kompositorische Prinzipien der Neuen Musik in den Fokus. Nicht die einzelnen Stilkategorien sind von Wert, sondern das Experimentieren mit diesen, um aus einzelnen Satzbausteinen eine eigene Syntax zu bilden. Aufregend ist das allemal.

Jonas Burgwinkel . Drums // Kit Downes . Hammond // Reinier Baas . Gitarre