Fotografien von Peter Wehowsky

Rassismus bedeutet Diskriminierung.
Menschen werden wegen ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihres Namens, aufgrund bestimmter körperlicher Merkmale oder ihre Sprache diskriminiert, was bedeutet: ausgegrenzt, abgewertet und als minderwertig befunden. Zu befürchten ist, dass es Rassismus in allen Kulturen und Gesellschaften gegeben hat bzw. gibt. Trotzdem oder gerade deshalb ist Rassismus nicht hinnehmbar. Eine Gruppe (meist die Mehrheit) trennt die Gesellschaft in „Wir“ und „die Anderen“ mit negativen Folgen für die Betroffenen in persönlichen, sozialen, kulturellen, institutionellen und politischen Kontexten. Menschen in 1. und 2. Klassen einzuteilen widerspricht dem Grundgesetz, das die Freiheit, die Gleichheit und die Menschenwürde schützt. Für alle.
Die Fotoausstellung hat sich zum Ziel gesetzt, die Absurdität der Bewertung von Menschen in „besser“ oder „schlechter“ aufzudecken, im besten Fall erfahrbar zu machen. Die Idee: es werden Menschen, die Rassismus erfahren und erlitten haben, fotografisch porträtiert. Die Bilder sollen sie als Menschen/Individuen sichtbar machen und würdigen in ihrem Dasein und in ihrer Stärke. Zudem weder die Porträtierten gebeten, jeweils einen Satz zu nennen, der sie in der Vergangenheit rassistisch besonders herabgewürdigt hat. Dieser Satz prangt dann unter ihrem Bild, das sie stolz und nicht als Opfer zeigt. Und das Spannungsfeld zwischen dem Porträt und der Demütigung macht die Absurdität des Gesagten sicht- und spürbar. Würdevolle, gute Porträts haben die Macht und die Stärke, diese Sätze bloßzustellen und sie gegen die Sprecher zu wenden, die vielleicht oft nur etwas „daher gesagt“ haben.
Nicht jeder als subjektiv „rassistisch“ wahrgenommene Spruch muss „rassistisch“ gemeint gewesen sein („Sie sprechen aber gut unsere Sprache.“) Deshalb kann die Ausstellung auch sensibilisierend dazu beitragen, dass Menschen, die sich nie und nimmer als „Rassisten“ bezeichnen würden, sich hinterfragen. Kann „man“ in einer rassistischen und vorurteilsbeladenen Welt „rassismusfrei“ bleiben?
Durch das Erstarken der Rechten (nicht nur) in unserem Land erleben wir ein Wiederaufflammen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und erschrocken nimmt unsere Gesellschaft wahr, wie tief dieses Gedankengut verankert und verbreitet war und ist und jetzt auch wieder offen gezeigt wird, siehe Forderung nach Remigration. Diese Fotoausstellung soll nach Fertigstellung Institutionen für Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung stehen, die als Betroffene und Aufklärer zu dem Thema arbeiten.
Vernissage: 12. Februar 2025 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 12. Februar bis 18. März 2025
Peter Wehowsky über Peter Wehowsky:
„Mein Name ist Peter Wehowsky und ich habe mich nach meinem Studium an der FH Design in der Bielefelder Lampingstraße mit einem eigenen Fotostudio 1994 in der Viktoriastraße selbstständig gemacht. Über die Zwischenstation Münzstraße bin ich jetzt in der Detmolder Str. 97 gelandet, direkt neben der Synagoge. In dem Leben vor der Selbstständigkeit war ich schon in der Sozialarbeit unterwegs, habe Lehramt studiert
und lange bei der Post im Paketdienst vor allem in der Nachtschicht gearbeitet, um mein Fotodesign-Studium zu finanzieren. Alle diese unterschiedlichen Erfahrungen fließen letztlich in meine Fotografie ein. Ich betreibe Portraitfotografie auf Augenhöhe, bin immer nah am Menschen/Kunden. Diese Nähe spiegelt sich im besten Fall auch in meinen Bildern. Gelegentlich mache ich auch Musik als Sänger und Gitarrist mit eigenen Songs und deutschen Texten.“ Quelle Website: foto-wehowsky.de