Das Pilotprojekt „Knast Abstrakt“ fand über einen Zeitraum von 3 Monaten in der JVA-Senne – Außenstelle Brockhagen mit 10 suchterkrankten Inhaftierten statt, welche einen Antrag auf Therapie statt Strafen nach §35 BtMgG gestellt haben.

Das therapievorbereitende Angebot setzt einen Fokus auf eine malerische Auseinandersetzung mit den Themen Sucht und Inhaftierung und ist an das therapievorbereitende und therapievermittelnde Angebot der Suchtberatung gekoppelt.

In dem malerischen Angebot geht es vor allem darum, einen non – verbalen Ausdruck der eigenen Gefühls- und Gedankenwelt kennenzulernen und darüber hinaus die abstrakte Darstellung dieser als wertfreien Raum für die eigenen Empfindungen und dessen Ausdruck wahrzunehmen.

Zudem sind beide therapievorbereitenden Angebote dem Zweck zugeordnet, den Rahmen von Gruppentherapeutischen Interventionen kennenzulernen und somit auf die, an die Haftzeit anschließenden Suchttherapien einzustimmen.

Ein Großteil der Teilnehmer hatte wenig bis gar keine Berührungspunkte zu Malerei oder anderen kreativen Ausdrucksformen, weswegen das Angebot einem niedrigschwelligen Anspruch folgte, um einen künstlerisch kreativen Horizont zu erschaffen und diesen weiterzuentwickeln.

Durch das Ausprobieren verschiedener Techniken und dem experimentellen Erkunden von neuem Material liegt ein Fokus des Projekts auf der Erweiterung der eigenen Perspektive.

Das Ausprobieren von neuem, bisher unbekannten lag für die Teilnehmer insofern im Vordergrund, als das es für diese vor allem darum ging sich auf Aktivitäten einzulassen, welche zuvor abgelehnt oder nicht wahrgenommen wurden.

Dieses dient dem Zweck die Blickrichtung für alternative Kompensationsmöglichkeiten von bisherigen Prekaritäten zu öffnen und die Fähigkeit zu stärken neuen Möglichkeiten offen entgegenzustehen.

Die Ausstellung „Knast Abstrakt“ soll zum einen dem künstlerischen Tun der Teilnehmenden einen Raum schaffen, gesehen zu werden und außerdem den Diskurs um eine gelingende Resozialisierung mit der Frage nach neuen Ansätzen und Möglichkeiten anregen.

In der Ausstellung werden sowohl einige individuelle Werke der einzelnen Teilnehmenden als auch Gruppenergebnisse und darüber hinaus meine persönliche Auseinandersetzung mit den Themen Delinquenz, Sucht und Resozialisierung präsentiert.

Datum: 22. August 2024
Einlass: 18.30 Uhr
Beginn: 19.00 Uhr

Der Ausstellungsauftakt wird durch einen kurzen Vortrag über das Pilotprojekt um ca. 19 Uhr begleitet.